Thomas Muhler - Eiskalte Herausforderung ...

Im Februar 2006 will Thomas Muhler (43) das Unmögliche möglich machen: Bei bis zu -50°C wird der in Moskau lebende Extremsportler vom Kanadischen Whitehorse 1000 Meilen (1.600 km) mit dem Mountainbike zum Polarmeer radeln!

Der 43-jährige Thomas Muhler ist in der Extremsport-Szene kein unbeschriebenes Blatt: Bereits seit mehreren Jahrzehnten unternimmt der Frankfurter Unternehmer, der in Moskau Multiplex-Kinos baut, Fahrrad-Expeditionen in der ganzen Welt. 2005 bewältigte er als erster Europäer erfolgreich die 300 Meilen des Yukon Arctic Ultra, des härtesten und kältesten Ultra-Marathons (Kanada).

 

Nun wird Muhler seine eiskalten Nerven jenseits des Polarkreises auf die Probe stellen: Im Februar 2006 möchte er von Whitehorse (Yukon Territories/ Kanada) 1.200 km auf dem Mountainbike (ausgestattet mit Rohloff SPEEDHUB 500/14) bis in das nur 2.000 km vom magnetischen Nordpol entfernte Tuktoyaktuk (Northwest Territories/ Kanada) zurücklegen. Whitehorse ist Ziel des weltberühmten Hundeschlittenrennens "Yukon Quest", das im 1.000 nördliche Meilen entfernten Fairbanks (Alaska) startet.



Tuktoyaktuk liegt als nördlichste Ortschaft Kanadas an der Küste des Beaufort-Eismeeres, 200 km oberhalb des nördlichen Polarkreises und nur 2.000 km südlich des magnetischen Nordpols. Hier ist es immer kalt, besonders aber im Winter: Bei Temperaturen jenseits der 50°C-Marke unter Null friert der Atem in der Luft - so stellt man sich eine lebensfeindliche Umgebung vor!

 

Thomas Muhler wird bei seiner Expedition von zwei Allradgetriebenen SUVs mit einer sechs- köpfigen Crew (lokaler Guide, Mechaniker, Arzt, Physiotherapeut, TV-Team, Fotograf) begleitet werden. Diese wird logistische Probleme lösen und für Muhlers Sicherheit sorgen. Nur wenn es die örtlichen Gegebenheiten erlauben werden Übernachtungen in festen Behausungen (Hotel, Lodge) möglich sein. Die restlichen Nächte wird das Team in Zelten verbringen müssen. Fällt die Temperatur extrem ab (unter -40°C), müssen die Motoren der beiden Fahrzeuge sogar die ganze Nacht laufen, da sich die Autobatterien sonst innerhalb weniger Stunden entladen und das Öl zäh friert. Dann wird eine Weiterfahrt unmöglich, es entsteht Lebensgefahr! An festen Häusern werden die Fahrzeuge direkt über ein Kabel mit dem Stromnetz verbunden.



Die ersten 100 Meilen bis zur Braeburn Lodge wird Muhler, der zeitgleich zu seiner Rekordfahrt startet, zusammen mit den Teilnehmern des "Yukon Arctic Ultra" zurücklegen. Doch dort, wo die meisten Teilnehmer ihren Zieleinlauf feiern, fängt für Muhler die Herausforderung erst richtig an: An der Braeburn Lodge wird er den Trail verlassen und auf dem Klondike Highway 115 km bis zur bekannten Goldgräber-Stadt Dawson City zu radeln. Hier wird Muhler auf den 745 km langen Dempster Highway abbiegen und den nördlichen Polarkreis überqueren. In Inuvik angekommen beginnt für Muhler die Eiszeit: Über die meterdicke Eisfläche des Mackkenzie- Deltas wird er die letzten 194 km auf der "Ice Road" zurücklegen, die nur im Winter befahrbar ist. Hier fahren nur noch Trucks, die die rund 1.000 Einwohner Tuktoyaktuks und arktische Forschungsstationen mit lebensnotwendigen Dingen versorgen oder Öl transportieren.

 

Eiskalte Nerven sind im Schneegestöber auf der arktischen Piste ebenso gefordert wie Ausdauer und Ehrgeiz, gepaart mit eisernem Willen. Bei Temperaturen von bis zu -50°C wird jede unbedeckte Körperstelle im eisigen Wind sofort mit Erfrierungen bestraft. Muhler wird diese letzte Etappe auf der 194 km langen Eispiste aus Sicherheitsgründen nonstop zurücklegen müssen…

 

Quelle: Kappes Adventure Press, München

Thomas Muhler (Rohloff Sponsoring)