Great Divide Mountainbike Route - Sylvio Seidel CH (3)

 

Epilog

 

Im ersten Beitrag auf der Rohloff Webseite Prolog habe ich beschrieben, was das Ziel meiner Tour war.

 

Nun ist einige Zeit vergangen und ich blicke zurück auf meinem Trip.

Wenn ich so daran denke, und andere Weltenbummler wie Tilmann oder Thomas Meixner, der mir noch alles Gute auf meinem Wochenendtrip wünschte, sehe, da fühle ich mich schon ein wenig klein! Aber auch kleine Träume können grossartig sein!

 

Ich bin „nur“ ca. 2300km bis in die Nähe von Denver gekommen, nicht weil ich keine Lust mehr hatte oder ich mit den Kräften am Ende war, sondern meine Familie zu Hause hatte Angst, dass mir das gleiche widerfährt, wie zur gleichen Zeit einem Wanderer im Yellowstone, der von einem Grizzlybär getötet wurde.

Am Start meiner Reise war ich ja noch mit einem Italiener aus NYC unterwegs, aber lest meinen Beitrag auf meiner Webseite, was da schief ging...

Dazu kommt, dass die Empfehlung von offizieller Seite für dieser Route beinhaltet, nicht unbedingt alleine zu fahren.


Ab Whitefish ging ich also solo weiter.

Ich hatte gedacht, dass ich mein Gepäck optimiert hätte, so hatte ich das nötigste mit, was ein 52jähriger so unterwegs brauchte. Aber mit dem Essen und dem Wasser wurden aus den 15 kg schnell mal 20-25kg und über ausgewaschene Singletrails oder Wanderpfade bergann war das nicht immer ein Vergnügen. Die phantastischen Bergpanoramen entschädigten dafür. Manchmal wäre dann der perfekte Partner Gold wert gewesen und wir beide hätten uns dann aufmuntern können und am Abend vor dem Zelt, Zeit zum Plaudern gehabt, aber das sollte nicht sein.


 

So gestaltete ich meine Reise ein klein wenig anders wie geplant. Ich fuhr zum einen die geplante Route und zum anderen ein paar Tage auf der Strasse sozusagen einen Umweg oder Abkürzung. Im Gelände hatte man nur auf dem Gipfel eine sensationelle Aussicht, der Rest den man sah war Wald durch den man sich quälte.

Auf der Strasse dagegen hatte man öfter diese Sicht, man musste sich die Piste mit den Autos teilen. Mit der relativen Eintönigkeit hatte ich keine Mühe und auch am Morgen musste ich mich nicht zwingen auf mein Rad zu steigen, aber es wäre ab und an gut gewesen, mal mit jemandem reden zu können um seine Sorgen mit zuteilen!

So stellte sich wohl eine gewisse „Müdigkeit“ ein. Deswegen hatte meine Frau während den Telefonaten, wenn ich dann mal Empfang hatte, auch keine grosse Mühe, mich zu überreden, vorrangig auf der Strasse zu fahren (wegen der Gefahren). In der Nähe von Denver organisierte sie eine Woche Aufenthalt auf einer Ranch, so als Abschluss der Tour.

Ein Dorn im Auge waren ihr die wenigen Möglichkeiten zum Kommunizieren, mit einem „SPOT“ zur Satellitenkommunikation hätte sie immer gewusst, wo ich mich aktuell aufhalte, das hätte sie jedoch ein wenig beruhigt.

 

Nichtsdestotrotz traf ich einige andere Radler, aber keiner fuhr in meine Richtung.

Zum anderen musste ich mich wundern, mit welch einfachem Gepäck und Räder manche Amerikaner unterwegs waren, da machen wir uns viel zu viel Gedanken über die perfekte Ausrüstung!

 

 

In meinem Blog könnt ihr nachlesen, was ich zwischen dem Prolog und meinem Epilog erlebt habe:

https://syseidel.wordpress.com/ride-the-great-divide/

 

und hier ein Video von meinen Aufnahmen mit der Gopro Kamera, die ich zum Glück doch noch mitgenommen habe: 

 

https://youtu.be/qTLKLce2gEA


Ein Zusammenschnitt von Bildern als Videostream ist hier zu sehen:

 

https://youtu.be/Bf4IlvU2dqQ

 

Gruss Sylvio