Das wohl größte MTB-Festival der Welt zieht jährlich Mitte Oktober unglaubliche 15000 Mountain­biker an die französische Cote d´Azur zum finalen Kräfte messen.

Als eingefleischte Tandemfahrer be­kommt man nur selten die Möglichkeit mit 200 anderen Tandems um die Wette zu fahren.

Für dieses Erlebnis nahmen wir die weite Anfahrtsstrecke, von 1500 km auf uns.

Bevor wir uns zum ersten Mal mit 199 weiteren Tandems an einer Startlinie aufstellen konnten gab es für Bastel und mich allerdings noch ein paar Aufgaben zu lösen.

Für einen Tandem­bericht trafen wir uns vor Ort mit Jörg Spaniol (freier Reporter) und noch am Freitag­nachmittag für paar schöne Fotos auf die Strecke.

Den Abschluss dieses turbulenten Tages bildete die Tatsache, dass jemand unbefugt in unserem Auto war, unsere Taschen durchwühlt hat und mit Bastels Radhandschuhen getürmt ist.

Telefone, Karten, Bares, alles war noch da. Unglaublich!

Spon­tan entschieden wir uns die Nacht nicht im Zelt sondern gemeinsam mit dem Tandem im Auto zu schlafen.

Am nächsten Morgen mussten wir früh raus.

Das Tandemrennen war der erste Wettkampf des Tages und startete bereits um acht. Um diese Zeit war auf dem Gelände noch nicht viel los außer 200 Tandems in allen erdenklichen Aufbauten, Optiken und Jahrgängen.

Im zwanzig Meter breiten Start­block standen vorn alle Teilnehmer der französischen Tandemmeisterschaft (gute 2/3) und hinten der Rest.

44km standen auf dem Programm und das bedeutete von Anfang an Vollgas.

Nach dem ein­stim­menden Gegröle wie kurz vorm Angriff der Uruk-Hai stürmte das Feld beim Startschuss genau so los.

Wie beim Moto-Cross preschten die 200 LKW´s Richtung Erste Kurve und schnippten von einer Lücke zur nächsten. Wir mittendrin.

Bis zum Ersten Berg hatte sich das Feld halbwegs sortiert und wir uns ins Erste Drittel vorgekämpft. Was nun kam waren die härtesten 36 Tandemkilometer ever!

Sehr anspruchsvoll ging es die Rampen hinauf und super steile downhills hinunter.

Viel Fels und ver­block­tes Gelände musste überrollt werden.

Extrem technische singletrails wechselten mit brutalen Ab­fahrten.

Das Ganze bei 28°C, knalle Sonne und von Schatten keine Spur.

Höhepunkt war für mich der 800m Strandlauf mit abschließender Wasserdurchfahrt.

Die Zuschauer haben dem laufenden Bastl mit Tandem so hinterher geguckt wie ich, denn ich konnte nur noch gehen.

Nach 2h 25min fuhren wir als 32. Herrentandem ins Ziel. Erschöpft und glücklich.

Julian und Emilie Absalon waren als Drittes Mixed Tandem bereits 13min vor uns da. Ins Ziel gekommen sind 174 Tandems. Davon 95 Herren- und 79 Mixedteams.

Das geilste Tandemrennen der Welt ist kurz und knackig, vollgepackt mit technischen

Herausforderungen wie kein zweites dieser Art. Fünf Sterne für diese Strecke.

Eine Empfehlung für alle Tandemfahrer die mal ganz unter sich fahren wollen und im groben Gelände neue ( Grenz-) Erfahrungen sammeln möchten.

Martini / MADcrew